top of page

ZSE-Methode

Als Tierarzthelferin und im Rahmen meiner Tätigkeit in der Tierheilpraxis stelle ich im Anamnesegespräch immer die Frage nach der Art der Entwurmung. In vielen Ställen erfahre ich dann, dass nach dem "alten Entwurmungsschema" entwurmt wird, egal ob die Pferde verwurmt sind, oder nicht. Hier ist es dann auch unerheblich, welche Würmer und in welcher Menge diese vorhanden sind. Es  gibt 4 x jährlich für jedes Pferd im Stall die gleiche Wurmkur.

Aber ist das sinnvoll?

Grundsätzlich ist es so, dass alle Equiden  Würmer in sich haben. Manche mehr, die anderen weniger. Es ist weder erwünscht eine zu hohe Wurmlast zu haben, noch eine zu niedrige, denn das Immunsystem sollte immer in der Lage sein, mit einer geringen Anzahl an Endoparasiten alleine klar zu kommen.

Die Gabe einer Wurmkur sollte somit eigentlich eine gezielte Reduktion des Befalls der adulten Würmer und vereinzelter  Larvenstadien bedeuten, um so den Infektionsdruck für das Pferd und seine Artgenossen, die die gleichen Flächen beweiden, zu reduzieren.
Bei der allgemeinen Verabreichung einer Standard-Wurmkur kann dies so genau jedoch nicht eingehalten werden.

Das "alte Entwurmungsschema"

Eine Wurmkur „aufs gerade Wohl“ in das Pferd einzugeben, belastet nicht nur unnötig die Gesundheit des Pferdes, sie garantiert bei Gabe des falschen Wirkstoffes nicht mal eine effektive Bekämpfung der Würmer.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist durch die massenhafte, oftmals unnötige Gabe einer Wurmkur oder die falsche Dosierung, die Entstehung der Resistenzen der Würmer, welche wir schon aus dem Bereich der Antibiose kennen. Es gibt derzeit keine weitere Forschung auf dem Gebiet der Anthelmintika. Das heißt, wir sollten verantwortungsvoll mit den Mitteln, die zur Verfügung stehen, umgehen.

Als Pferdebesitzer sollten wir uns also fragen, ob eine „prophylaktische“ (falls man bei der Gabe einer Wurmkur und ggf. des falschen Medikamentes überhaupt von Prophylaxe sprechen kann) Entwurmung das richtige Vorgehen ist.

Problematik des klassischen Entwurmens

Auf dieser Annahme basiert die neuere Methode: Die Zeitgemäße Selektive Entwurmung (ZSE). Hierbei wird überprüft, wie hoch der Endoparasitenbefall des Pferdes ist und ob der Schwellenwert überschritten ist; zudem wird die Art des Endoparasiten bestimmt.
So können wir das Tier – falls nötig – gezielt mit dem richtigen Wirkstoff behandeln.

 

Bei der ZSE wird mittels Kotuntersuchung und zertifiziertem Analyseverfahren ermittelt, welche Parasiten vorhanden sind und wie hoch die Anzahl der Eier pro Gramm Kot ist  – EpG.
Ist beispielsweise bei den Stongyliden der Schwellenwert von 200 EpG überschritten, muss das Pferd behandelt werden.
Ein Wert unter 200 EpG Kot ist somit nicht behandlungsbedürftig.

Entwurmen mittels ZSE

Aufgrund der gezielten Behandlung nach der Kotprobenuntersuchung schont man nicht nur den Organismus des Pferdes, sondern auch die Umwelt.
Denn den meisten Pferdebesitzern ist nicht bewusst, dass der Wirkstoff der verabreichten Wurmkur meist mit dem Kot - je nach Wirkstoff,  länger als 75 Tage - ausgeschieden wird und somit in den Boden und auch ins Grundwasser gelangt,  wo er anderen  Organismen schaden kann.

Für bestimmte Hunderassen mit dem MDR1-Defekt sind bestimmte Wirkstoffgruppen sogar toxisch.

Warum also ZSE!?

Wenn Du Dich für das Testen und Entwurmen nach ZSE-Methodik entscheidest, findest Du hier den Ablauf zum korrekten Sammeln der Kotproben und dem Versand ins Labor.
 

Sobald die Auswertung erfolgt ist, übersenden wir Dir den Befund und - je nach Ergebnis - eine Empfehlung für einen passenden Wirkstoff. Jeder positive Befund beinhaltet außerdem eine zusätzliche telefonische Beratung, um offene Fragen zu klären.
Sollte eine Behandlung mit einer Wurmkur notwendig sein, ist Folgendes zu beachten: 2 Wochen nach der Gabe einer Wurmkur sollte eine Wirksamkeitskontrolle durchgeführt werden, um Resistenzen ausschließen zu können.

Auch eine Larvenanzucht bei Nachweis von Strongyliden ist (gerade bei Pferden aus dem Ausland oder bei Pferden  mit unklarer Entwurmungshistorie) von großer Bedeutung. Hier geht es darum  herauszufinden, ob es sich um Große oder Kleine  Strongyliden handelt, um diese zielgerichtet behandeln zu können.
Der Kot ruht  in diesem Fall 14 Tage bei Zimmertemperatur; erst dann kann man die Larven voneinander unterscheiden.
Das neue Pferd sollte solange in Quarantäne (kein Weidegang) stehen, bis die Untersuchung abgeschlossen ist und das Ergebnis feststeht.

 

Es wird nochmal deutlich: Hier reicht „eine Wurmkur aufs gerade Wohl“ nicht aus. Gerade ein Befall des Bestandes mit dem Großen  Strongyliden durch die Einschleppung eines erkrankten Pferdes wird leider häufig völlig unterschätzt.

Ablauf des Entwurmens mittels ZSE

Entdecke die Vorteile des Zeitgemäßen Selektiven Entwurmens und kontaktiere mich noch heute für weitere Informationen oder eine individuelle Beratung.

Kontakt

bottom of page